Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung des Menschen und nimmt in der Bevölkerung insgesamt und mit fortschreitendem Alter deutlich zu. In 2021 wurden im Kardiocentrum Frankfurt an der Klinik Rotes Kreuz insgesamt 183 Pulmonalvenenisolationen mit Kältetechnik und 81 Prozeduren mit 3D Verfahren durchgeführt.
Die Symptomatik des unregelmäßigen Pulses kann medikamentös, seit mehreren Jahren jedoch auch mittels Katheterablation erfolgreich behandelt werden. Zu Beginn der Erkrankung treten oft kürzere Episoden von Vorhofflimmern auf, die im weiteren Verlauf meist länger und zuletzt dauerhaft anhalten. Die Katheterablation sollte noch in der Phase durchgeführt werden, wo die Rhythmusstörung noch nicht dauerhaft anhält.
Es wurde ein Zusammenhang beobachtet zwischen einem Störstroms aus den vier Lungenvenen (Pulmonalvenen) und dem Vorhofflimmern festgestellt. Die Lungenvenen sind zum Transport des Sauerstoffreichenblutes von der Lunge zum Herzen zuständig. In diesen Venen gibt es Zellen sie sich im Laufe des Lebens aktivieren und diesen Störstrom produzieren.
Bei der Katheterablation wird ein Isolationsring am Eingang der Lungenvenen zum Herzen induziert . Somit kann der Störstrom nicht mehr ins Herz gelangen und somit das Vorhofflimmern auslösen.
Zuvor muss eine Ultraschall-Darstellung des Herzens von der Speiseröhre aus (TEE = transösophageale Echokardiographie) durchgeführt werden um Gerinsel im Vorhofohr auszuschließen.
Während der eigentlichen Katheterablation wird der Katheter über die Leiste in die rechte Vorkammer und über die Vorhofscheidewand bis in den linken Vorkammer zu den Lungenvenen gebracht. Dazu bedarf es einer transseptalen Punktion. D.h. die Scheidewand der Vorkammern wird mit einer Nadel perforiert und der Katheter zur linken Vorkammer gebracht.
Bei der Kryo-Ablation (Kälteverödung) wird ein Eisballon (Kryoballon) aufgeblasen und an den Lungenvenen gepresst. Anschließend wirde der Ballon runtergefroren auf Temperaturen von -40° bis -60 °C. Hierdurch wird eine kreisrunde Verödungsläsion rund um den Eingang der vier Lungenvenen hergestellt. Pro Lungenvene werden zwei Kälteenergieabgaben über jeweils 180 Sekunden ausgeführt.
Die tatsächliche elektrische Isolation aller Lungenvenen wird durch den Führungskatheter durchgeführt. Durchschnittlich dauert eine Ablationsbehandlung mit dem Kryoballon ca. 1,0 – 1,5 Stunden. Während des Eingriffs werden dem Patienten Schmerz- und Beruhigungsmedikamente in niedriger Dosierung verabreicht, Anschließend vierstünde Überwachung am Monitor.