Allgemeines:
Typisches Vorhofflattern ist eine sehr häufige Rhythmusstörung, welche recht zuverlässig im Anfall, also während sie gerade läuft, über ein „normales“ 12-Kanal-EKG diagnostiziert werden kann.
Mit einem kleinen Eingriff, einer sogenannten Ablation (Synonym: Verödung), kann man Vorhofflattern mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ( >95%) dauerhaft heilen. Das Risiko für Komplikationen ist gleichzeitig sehr gering und wird im Einzelfall vor der Untersuchung Ihnen besprochen. Für uns ist dieser Eingriff eine „Routineuntersuchung“ und wir monatlich mehrfach durchgeführt.
Vor dem Eingriff:
Für diesen Eingriff muss man stationär aufgenommen werden. Die Aufenthaltsdauer beträgt nur wenige Tage. Gegebenenfalls müssen manche Medikamente vorher pausiert werden. Dies wird im Einzelfall vorher besprochen. Am Tag der Untersuchung ist es notwendig mindestens 4 Stunden vor dem Eingriff „nüchtern“ zu sein, das heißt nichts gegessen und getrunken haben.
Ablauf des Eingriffes:
Die Untersuchung dauert im Normalfall nicht länger als eine Stunde, manchmal auch kürzer. Sie wird bei uns in einer leichten, intravenös gegebenen, Narkose durchgeführt. Eine künstliche Beatmung während des Eingriffes ist üblicherweise nicht notwendig. Regelhaft werden bei uns auch Schmerzmittel in Form von Opiaten gegeben und Blutverdünner (Heparin) appliziert.
Nach Eintreffen im Herzkatheterlabor werden Sie steril abgedeckt. Der Eingriff wird klassischerweise über die rechte Leiste durchgeführt. Diese wird desinfiziert und hiernach lokal betäubt.
Anschließend erfolgen zwei Punktionen der rechten Leistenvene. Über einen dieser punktierten Zugänge wird ein Katheter (weiche, biegsame Sonde) zum messen der Herzströme und zum stimulieren des Herzens in das Herz unter Röntgendurchleuchtung vorgeschoben und an einer bestimmten Stelle (Coronarsinus) platziert.
Über den zweiten punktierten Zugang wird der sogenannte Ablationskatheter unter Röntgendurchleuchtung in das rechte Herz vorgeschoben.
Bei Vorhofflattern besteht eine große, kreisende Erregung im rechten, sogenannten Herzvorhof. Ziel der Ablation ist es nun, diesen Kreis der Erregung dauerhaft zu unterbrechen. Hierzu wird mit dem Ablationskatheter das lokale Gewebe bis zu 60° für wenige Sekunden erhitzt, wodurch es seine Leitungsfähigkeit verliert. Diese Erhitzung wird in einer kontinuierlichen, schmalen Linie gezogen, beginnend vom Übergang der rechten Herzkammer/rechten Vorhof bis zur unteren Hohlvene.
Anschließend erfolgen noch Messungen um sicher zu stellen das die Leitungsfähigkeit des Gewebes an der gezogenen Linie wirklich verloren gegangen ist.
Nach dem Eingriff:
Es wird für ca 8 Stunden ein Druckverband angelegt. In dieser Zeit muss die Patientin/ der Patient strikte Bettruhe einhalten um eine Nachblutung zu vermeiden. In unserem Haus erfolgt nach dem Eingriff zusätzlich für die Dauer von ca 4 Stunden eine Überwachung auf der Intensivstation, oder einer Intermediate Care Station. Hierdurch wird die Patientensicherheit durch speziell geschultes Personal und Monitorüberwachung in der ersten Zeit nach dem Eingriff gewährleistet
Nach der Entlassung:
Für 4-6 Tage nach dem Eingriff sollten Sie sich noch körperlich schonen, nicht baden (duschen ist normalerweise ab dem 3. Tag nach dem Eingriff wieder möglich) und keine schweren Gegenstände tragen. Ein Hämatom (blauer Fleck) an der Punktionsstelle der Leiste ist nicht zu vermeiden. Sollte die punktierte Stelle jedoch im Verlauf dicker, oder schmerzhafter werden, so sollte umgehend eine Vorstellung bei uns in einer der Praxen des Kardiocentrum erfolgen.
Normalerweise kann nach ca 2 Wochen wieder mit leichter sportlicher Betätigung begonnen werden. Nach 4 Wochen ist Sport wieder in vollem Umfang möglich.
Sollten Sie nach dem Eingriff erneut anhaltende Rhythmusstörungen verspüren, wenden Sie sich bitte an Ihre behandelnde Kardiologin/ Ihren behandelnden Kardiologen.