Der perkutane Aortenklappenersatz (TAVI) stellt eine minimal-invasive Methode des Herzklappenersatzes dar, bei dem die biologische Herzklappenprothese nicht im Rahmen einer offenen Operation sondern mithilfe eines Herzkatheters eingeführt wird.
Der perkutane Aortenklappenersatz (TAVI) wird insbesondere zur Behandlung einer hochgradigen Verengung der Aortenklappe (Aortenstenose) angewendet und war bisher Patienten mit sehr hohem und mittlerem Operationsrisiko, also insbesondere alten Patienten oder Patienten mit schweren Begleiterkrankungen vorbehalten.
Im Gegensatz zu der chirurgisch implantierbaren Aortenklappenprothese befindet sich die biologische Aortenklappenprothese, die über einen Herzkatheter eingesetzt wird, nicht in einem starren Edelstahlring sondern in einem elastischen Metallgerüst (Stent), das in zusammengefaltetem Zustand eingeführt und im Bereich der alten Klappe zur Entfaltung gebracht wird, wobei die alte (verkalkte) Herzklappe an die Wand der Körperschlagader (Aorta) gedrückt wird. Bei diesem Vorgang verwandelt sich die alte Herzklappe in einen Kalkkranz, in dem sich das Metallgerüst der neu implantierten Herzklappe verankert.
Der perkutane Aortenklappenersatz (TAVI) wird heute meistens über eine Beinschlagader (A. femoralis communis) unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Die dabei entstehende Öffnung der Beinschlagader wird nach erfolgreicher Herzklappenimplantation durch ein kathetergestütztes Nahtsystem verschlossen. Etwa bei jedem 10. TAVI-Patienten wird im Anschluss an die Herzklappenimplantation ein Herzschrittmacher erforderlich. Gravierende Komplikationen (Schlaganfall, Gefäßkomplikationen) sind selten.
In der Regel können Patienten am Tag nach dem kathetergestützten Aortenklappenersatz (TAVI) aufstehen und nach wenigen Tagen die Klinik verlassen. Für die Dauer von 6 Monaten nach dem Eingriff wird eine kombinierte Blutverdünnungsbehandlung aus niedrig dosiertem Aspirin (ASS 100 mg/Tag) und Clopidogrel (75mg/Tag) verordnet. ASS 100 mg soll danach lebenslang eingenommen werden.